12 August 2011

100.000 neue Öko-Jobs für Berlin?

In Berlin wird im September gewählt. Nicht, dass irgendeine der zur Wahl stehenden "Volks-Parteien", sich besonders zum rigorosen Abbau der immensen Verschuldung von immerhin über 62.000.000.000 € (für Eilige:62 Mrd. €) bekennen würde, z.B. durch den ebenso rigorosen Abbau von Subventionen in allen Bereichen. Nein, sie wenden sich naheliegenden Problemen zu. z.B. dem Abbau der Krimnalität, der Forderung nach billigen Mieten und anderen schönen Dingen. Nur eine Partei will richtig Arbeitsplätze "schaffen". Das sind die Grünen! Mit "Green Economy"! Und wie wollen Sie das machen? Richtig, mit riesigen Subventionen. Hatten die ägyptischen Pharaonen noch die Idee ihre Leute von dummen Gedanken während der Überschwemmungsphasen des Nil abzuhalten, indem sie ihnen hochsubventionierte Beschäftigung boten, in dem sie sie die Pyramiden für ihr späteres Wohlergehen im Jenseits bauen liessen, so sollen -dank der Grünen in allen Parteien- die ökologischen Industrien in ähnlicher Weise- noch mehr gemästet werden.


"Windräder sind unsere Kathedralen" verkündete unlängst - die weniger durch Ihre tiefe Religiösität im landläufigen Sinn bekannte- Obergrüne Frau Bärbel Höhn. Anders als die Pyramiden, die wenigstens einige tausend Jahre später, große Tourismusgewinne abwerfen, kosten diese grünen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen nur Geld und zwar richtig viel Geld. Unser Geld!
Es wird dort - und in Zukunft gern noch viel, viel mehr- in unendlichen Massen versenkt.
Lesen Sie was der Volkswirt Steffen Hentrich vom liberalen Institut davon hält:

Eine der hartnäckigsten Mythen ist die Aussicht auf eine Vielzahl neuer Jobs im Zuge des ökologischen Umbaus der Wirtschaft. Auch im Wahlprogramm der Grünen für das Berliner Abgeordnetenhaus findet sich dieser Mythos wieder. Mit Hilfe simpler Beschäftigungsmultiplikatoren, an deren Existenz außerhalb der Politik ohnehin niemand mehr glaubt, werden aus einem Investitionsvolumen der „Green Economy“ von einer Milliarde Euro 25.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen, ohne auch nur einen einzigen Gedanken daran zu verschwenden, dass die Investition dieser Mittel in jedem beliebigen anderem Bereich Arbeitsplatzeffekte in ähnlicher Größenordnung erzeugt hätte.
Die Mittel für diesen Investitionsschub fallen in diesem Denken offenbar einfach so vom Himmel. Kein Wort liest man davon, dass die Finanzierung der Investitionen andere Investitionen verdrängt und dass der Aufwand für den energetischen Umbau der Stadt nur dann zu dauerhaften Impulsen für Wirtschaft und Beschäftigung führt, wenn er sich später auch in Form von Energieeinsparungen, Produktivitätsgewinnen und verbesserter Lebensqualität für die Bürger auszahlt. Doch allein die Tatsache, dass der ökologische Umbau der Stadt mit politischem Druck und finanzieller Förderung erzwungen werden soll, deutet auf das Fehlen dieser notwendigen Bedingung für einen langfristigen Effekt für Einkommen und Beschäftigung hin. Das ganze Land beschwert sich inzwischen darüber, dass die Mieten steigen werden, weil sich nur ein Teil der ambitionierten Maßnahmen zur energetischen Sanierung von Gebäuden durch zukünftige Energieeinsparungen rentiert, und dass der Ausbau der Nutzung sogenannter erneuerbarer Energieträger nur mit einer immer weiter wachsenden finanziellen Belastung der Bürger realisierbar ist.
Unter solchen Bedingungen wird Arbeit vor allem umverteilt und geht dort verloren, wo durch die zusätzliche Kostenbelastung an Ausgaben gespart werden muss. Wer auf diese Art und Weise für Beschäftigung sorgen will, der kann gleich tausenden Menschen im öffentlichen Straßenbau eine Schippe in die Hand drücken, um damit den Einsatz von Baggern zu ersetzen. Schließlich erreicht eine „Green Economy“, die ineffiziente Energieträger und ökonomisch unsinnige Energiesparmaßnahmen fördert, den gleichen Effekt. Sie leitet wertvolle Ressourcen fehl, reduziert dadurch die Produktivität der Wirtschaft und zwingt die Bürger für den gleichen oder sogar geringeren Wohlstand mehr Arbeit einzusetzen. Kurzfristig mögen solche Subventionen den Anschein eines blühenden Arbeitsmarktes erwecken und die Einkommensverluste der Verlierer dieser Entwicklung kaschieren. Auf lange Sicht jedoch bleibt von einem solchen Strohfeuer nicht viel übrig. Wenn die Gerüste erst wieder abgebaut sind, werden sich die geprellten Wähler dort wiederfinden, wo sie die Verheißungen dieser Politik zuerst wahrgenommen haben: Auf der Straße.
Steffen Hentrich Liberales Institut. 

Quelle: EIKE

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