11 Dezember 2011

Großbetrüger und Großversager

Ich frage ja immer wieder, wo all das schöne Geld geblieben ist, das jetzt - verwandelt in Schulden - überall wieder auftaucht. "Wo ist das griechische Vermögen? 200 Milliarden Euro, so schätzt man, sind in der Schweiz. Des weiteren besitzen Griechen die größte Schiffsflotte der Welt, rund 4000 Tanker, Frachter und andere Großschiffe", schrieb ich kürzlich. Und siehe da, es finden sich weitere Posten wieder.

In dem Bericht geht es um die Privatbank Proton. Sie soll in den vergangenen Jahren von Athen aus bis zu 700 Millionen Euro auf fragwürdige Art und Weise außer Landes geschleust haben. Das Geld versickerte, so der Prüfbericht, zum Teil bei so genannten Offshore-Firmen, deren tatsächliche Inhaber unbekannt sind. Inzwischen geht die Athener Staatsanwaltschaft den Vorwürfen nach und ermittelt gegen sieben der bisherigen Proton-Verantwortlichen.

Die Süddeutsche.de befaßt sich mit einem Bericht der Zentralbank. Bemerkenswert dabei ist, dass die Proton kürzlich 900 Millionen aus dem Euro-Rettungsschirm erhalten hat.
Bleibt die Frage: wieviel Großbetrug müssen wir Bürger eigentlich hinnehmen? Wo ist der Anfang, wo das Ende der Großbetrügereien? Ist überhaupt ein Ende absehbar, bzw. denkbar?
Mir wird mulmig bei der Vorstellung, dass diese Betrügereien nicht mehr kontrollierbar sind. Ich befürchte, dass die Staaten und ihre legitimen Lenker das gesamte Wirtschafts-, Politik- und Geldsystem "Europa" versemmelt haben. Dass sie es den Großbetrügern und ihrer "Organisation" "Banken und Börsen" zum Fraß vorgeworfen haben und diese fressen es nun tatsächlich auf. Bis zum letzten Krümel. Und das wäre dann eine Eskalationsstufe, die deutlich ein Stück über die kapitalistische Systemkrise hinausgeht. Da ist es dann zu spät, um noch etwas zu regeln.
Großbetrüger die einen, Großversager die anderen. Ein Tollhaus.
Quelle: DUCKHOME

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