06 Juli 2014

“Ich sehe Mistgabeln” – Milliardär erwartet Revolution

von Toby Leo Link
Wir leben in einem absurden System namens “Kapitalismus”, der sich zu allem Anschein nach in seinen Endzügen befindet. Diese Worte kommen nich nur aus den Mündern seiner ärgsten Systemkrititer, sondern mittlerweile auch von den ganz reichen. Heute bin ich über diesen öffentlichen Brief eines Milliardärs gestolpert, welchen ich Euch nicht vorenthalten möchte.

“Sie kennen mich wahrscheinlich nicht aber ich bin einer dieser 0,01% stolzen und uneinsichtigen Kapitalisten. Ich habe etwa 30 Unternehmen in unterschiedlichen Branchen mitbegründet und finanziert. Vom Nachtclub bis zu Amazon.com. Dann gründete ich AQuantive, ein Internet Werbeunternehmen, welches im Jahr 2007 von dem Softwarehersteller Microssoft für etwa sechs Milliarden US-Dollar übernommen wurde. In Bar. Meine Freunde und ich besitzen eine Bank. Ich sage Ihnen dass, weil ich in vielerlei Hinsicht nicht anders bin als Sie. Wie Sie, habe ich einen Blick auf Wirtschaft und Kapitalismus. Und für meinen Erfolg führe ich ein Leben, von dem 99,9% der Amerikaner nicht einmal zu träumen wagen. Ich besitze viele Häuser, ein eigenes Flugzeug usw, Sie wissen schon wovon ich rede. Im Jahr 1992 verkaufte ich Polster und Betten in meinem Familienbetrieb „Pacific Coast Feather Company“, zu einer Zeit wo das Internet noch eine schwerfällige, langsame unbekannte Maschine war. Alle Kaufhausketten haben das seinerzeit verurteilt. Aber ich wußte auch, sobald sich das Internet schneller und vertrauenswürdiger entwickelt, wird es nicht mehr
lang dauern und die Kunden werden in Online-Shops kaufen.
Die Eigenschaft, über den Tellerrand hinauszuschauen ist ein Teil meines Erfolges. Mein Glück war auch, dass ich zwei überaus talentierte Jungs kennenlernte, die im Web eine Menge Potenzial erkannten. Beide hießen Jeff. Von Jeff Tauber haben Sie wahrscheinlich noch nie gehört. Und der andere hieß Jeff Bezos. Ich war so von dem Potenzial des Webs fasziniert, dass ich beiden sagte, was auch immer ihr macht, ich investiere bei euch. Durch Zufall nahm der zweite Jeff (Bezos) mein Angebot an. So half ich ihm, bei seinem damals kleinen Start-Up für den Online Buchhandel. Der andere Jeff gründete ein Internet Kaufhaus namens Cybershop. Allerdings zu einer Zeit, in der das Vertrauen der Kunden zum Kaufen von Waren über das Internet noch gering war. Zu früh, für seine High-End Idee. Die Menschen waren damals noch nicht bereit, teure Waren oder persönliche Artikel ohne Überprüfung zu kaufen. Im Gegensatz zu einem Buch, welches in der Qualität kaum variieren kann. Cybershop schaffte es nur zu einer der vielen Dotcom Blasen. Amazon dagegen ging es besser. Heute besitze ich eine sehr große Yacht.
Aber lassen Sie uns offen sprechen. Ich bin nicht der intelligenteste Mensch den Sie je gesehen haben oder der am schwersten Arbeitende. Ich war ein mittelmäßiger Schüler und bin technisch nicht begabt und ich kann auch nicht programmieren. Was mich von anderen unterscheidet ist wohl meine Risikotoleranz und die Eigenschaft zu sehen, wo die Reise hingeht und was in der Zukunft passieren wird. Und was sehe ich in jetzt unserer Zukunft?
Ich sehe Mistgabeln.
In Zeiten wo Menschen wie Du und ich über die Plutokratie träumen, liegt der Rest des Landes, die 99,9%, weit im Rückstand. Die Kluft zwischen arm und reich wird immer schlimmer. Und sie wächst schnell. Im Jahr 1980 kontrollierten die Top 1 etwa 8% des US-Volkseinkommens. Heute kontrollieren die Top 1 rund 20%. Aber das Problem ist nicht die Ungleichheit an sich, Diese ist immer untrennbar mit jeder kapitalistischen Wirtschaft verbunden. Das Problem ist, dass dies Ungleichheit auf einem historischem Hoch angelangt ist und von Tag zu Tag schlimmer wird. Unser Land entwickelt sich von einer kapitalistischen Wirtschaft zu einer feudalen Gesellschaft. Wenn sich unsere Politik nicht dramatisch ändert, wird die Mittelschicht verschwinden und wir werden wieder im späten 18. Jahrhundert in Frankreich sein. Vor der Revolution.
Uns so habe ich eine Botschaft für meine steinreichen Kollegen und Kolleginnen und alle, die in dieser Blase leben: Wachen Sie auf ! Es wird nicht mehr lange dauern. Wenn wir nicht bald etwas tun um die eklatanten Ungerechtigkeiten in dieser Wirtschaft zu beheben, werden die Mistgabeln zu uns kommen. Keine Gesellschaft kann diese Art von wachsender Ungerechtigkeit auf Dauer aufrechterhalten. Es gibt in der Tat kein einziges Beispiel in der Geschichte der Menschheit, wo Reichtümer wie diese angesammelt wurden und nicht irgendwann Mistgabeln gekommen sind. Am Anfang ist es ein Polizeistaat, dann kommen die Aufstände.