02 April 2012

Wenn die Systemmedien berichten

von Jochen Hoff

So eine freie Presse ist doch etwas feines. Anders als in diesen bösartigen Diktaturen berichtet diese freie Presse die Wahrheit. Ohne Angst vor Folgen. Sie steht aufrecht und kämpft für die Rechte der Schwachen. Sie beugt ihren Rücken nicht. Die freie Presse. Das höchste Ideal. Leider gibt es in Deutschland keine freie Presse. Da gehört die Presse dem Kapital. Genau wie anderen Medien. Die Medien, die Presse, die Journalisten - alle gehört dem Kapital, genauer gesagt dem Großkapital. Und gerade in Deutschland gilt der alte Satz, wer die Musik bezahlt, der bestimmt auch, was gespielt wird.


In Deutschland gibt es keine freie Presse, aber es gibt Systemmedien. Die werden zwar wie die öffentlich Unrechten vom Gebührenzahler zwangsfinanziert, aber der Gebührenzahler ist ja nicht wichtig. Der zählt nicht. In den öffentlich Unrechten da bestimmt die Politik. Die Politik aber gehört dem Großkapital, dem sie sich mit Haut und Haaren verkauft hat. Somit gehören auch die öffentlich Unrechten dem Großkapital und natürlich auch den Werbekunden, die bestimmen, was gesendet werden darf. Die Werbekunden sind aber auch wieder aus dem Großkapital. Tante Emma ist viel zu klein und nur ihre Todesanzeige ist ein sicheres Geschäft für die Printmedien.
Die Printmedien und die privaten Fernsehsender gehören auch dem Goßkapital und werden durch Werbung finanziert. Sie sind also nicht frei, sondern vertreten die Interessen des Großkapitals. Ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken. Ein schönes Beispiel für diese gleichgeschaltete Presse lieferten in dieser Woche die folgenden Artikel:

FAZ - Die Renten steigen
Renten steigen deutlich – aber weniger als erhofft
Renten steigen ab Sommer deutlich an
Dickes Plus für Deutschlands Rentner

Man könnte noch hunderte von Beispielen aus allen möglichen Medien hinzufügen. Alle berichten wie toll doch die Rentenerhöhung und diese Welt für Rentner überhaupt ist. Wenn man jetzt von gleichgeschalteten Medien spricht, dann sind die Herren und Damen Zeitungbesitzer sowie ihre Lakaien, die die freien Felder zwischen der Werbung ausfüllen und sich wirklich Journalisten nennen, obwohl sie doch nur Propaganda verzapfen, natürlich böse. Sie würden doch so gerne so tun, als gäbe es Deutschland freie Medien und freie Journalisten. Doch halt. Freie Journalisten gibt es. Die sind absolut vogelfrei umd werden nicht nur bei der Jungen Welt als völlig rechtlos behandelt. Woanders werden sie schon zu Zeitungsboten degradiert.
In solchen vollständig gleichgeschalteten Medien verwundert es niemand, wenn es keine Wahrheit mehr gibt. Anstatt die angeblich doch so tolle Rentenerhöhung zu belobigen hätte ein Minimum an Recherche eine ganz andere Story ans Licht gebracht:


Der Chef des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, hat kritisiert, dass die Rentner trotz steigender Bezüge Kaufkraftverluste hinnehmen müssen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Seit 2004 ist die Kaufkraft der Rentner um neun Prozent gesunken", sagte Schneider der "Rheinischen Post". "Allein 2011 haben die Rentner Realeinbußen von 1,8 Prozent erlitten", betonte er. Zur geplanten Rentenerhöhung im Juli sagte er: "Das ist besser als eine Nullrunde, der große Wurf ist es nicht."
Es ist weniger als Nichts. Wenn Martin Winterkorn der Chef von VW in diesem Jahr rund 17 Millionen an Gehalt und Boni bekommt, dann bekommt er die dafür, dass die deutschen Bürger und die deutschen Rentner ihn und seinen Laden mit einer Verschrottungsprämie gerettet haben, für die er nun ohne Maß und Verstand belohnt wird, während die Bürger immer noch an den Schulden für diese Rettungsaktion bezahlen und dies auch noch Jahrzehnte tun werden. All die Menschen in Rente, die ihr Leben lang gearbeitet haben, müssen sich doch völlig verarscht vorkommen, wenn für sie nicht einmal der Kaufkraftverlust der letzten Jahre drin ist. Aber diese Menschen zählen ja nicht. Sie können Herrn Wulff, Herrn McAllister und den restlichen Politschranzen ja keine billigen Autos zukommen lassen und bieten für die Gewerkschaften ja auch keine Puffbesuche in Brasilien.
Aber darüber verlieren die deutschen Medien kein Wort. Während die Rentner und Arbeitnehmer real weiter verlieren machen sich die Abzocker schön satt. Wer solche Berichterstattung kennt, der wundert sich auch nicht über das dreiste Kampfgeschrei des Handelsblattes:
Gaza-Extremisten sterben bei Luftangriff
Der Frieden in Nahost ist offenbar in weite Ferne gerückt: Zwei Extremisten und drei Zivilisten sind bei einem israelischem Luftangriff getötet worden. Zudem wurden 25 Zivilisten beim Beschuss eines Wohnhauses verletzt.
Wer solche Überschriften produziert, der hetzt zum Krieg. Auf zwei angebliche Extremisten, die aber auch nur vom israelischen Terrorregime so bezeichnet werden sterben, nach eigener Aussage drei Zivilisten und werden 25 weitere Zivilisten, darunter auch Kinder, verletzt. Das Handelsblatt das immer wieder so tut, als ob es ernsthafte Wirtschaftsnachrichten liefert, agiert als Propagandainstrument für den ethnischen Ausrottungskrieg Israels. Warum sollte man solchen Leute abnehmen, dass auch nur eine Nachricht in ihrem Blättchen wahr ist?
Gäbe es freie Journalisten so hätte die Schlagzeile anders gelautert:

Israelische Rassisten ermorden und verletzen Zivilisten bei Luftangriff

Aber für Wahrheit sind diese Medien und das Handelblättchen ja nicht zuständig. Leider ist das Papier zu hart, so dass es sich auch auf dem stillen Örtchen nicht verwenden lässt.
Deutschland hat keine freie Presse und warum diese Lügner ein Leistungschutzrecht für ihre falschen Aussagen beanspruchen, lässt sich wohl kaum erklären. Zum Glück gehen die Printmedien gerade mit hoher Geschwindigkeit den Bach runter und bald wird sich das Problem und diese Lügerei wohl von selbst erledigt haben.

Quelle: DUCKHOME

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Bitte mehr davon!

Frohe Feiertage.

MilkyWay hat gesagt…

Ich find diesen Blog toll :)
LG Lucy

Zinnober hat gesagt…

Danke für die Blumen, den Jochen wirds freuen.
@Lucy - Willkommen und noch viel Erfolg bei der Erkundung der MatriX!