04 Dezember 2010

Die Lüge mit den Arbeitsplätzen

von Jochen Hoff

Der Aufschwung schwingt sich zu immer neuen Höhen und die Arbeitslosigkeit nimmt ab. Politiker wie Brüderle wähnen sich im siebten Himmel, was aber weniger mit der Realität als mit mangelnder Sachkenntnis oder einfach mit Realitätsverweigerung zu tun hat.
Nachdem sicher ist, das diejenigen die sich in den Casinos dieser Welt verzockt haben, nichts verlieren werden und solange es von den Notenbanken billiges Geld gibt, funktioniert der Pseudoaufschwung. Soweit die Arbeitslosenstatistik nicht einfach frei zusammengelogen ist, indem man einfach viele Arbeitslose herausrechnet, gibt es nur einen Bereich der einen ständigen großen Zuwachs hat. Das ist der Bereich der Niedriglöhner.
22 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten in Deutschland verdienen laut BA weniger als 1784 Euro brutto im Monat, was der offiziellen Definition von Niedriglohn entspricht. Für knapp 6 Millionen Deutsche und ihre Familien bedeutet das, dass sie von ihrer Arbeit nicht leben können. Sie müssen sich arm arbeiten. Ihre Kinder haben keine Hoffnung auf sozialen Aufstieg, da weder Lehrmittel, noch Nachhilfe oder gar Sonderunterricht bezahlt werden können.

Der neoliberale Dreck unter Führung von SPD, CDU, CSU und vor allem der verkommenen FDP schafft sich ein Lumpenproletariat, welches von jeder kulturellen oder gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen ist. Es liegt auch nicht daran, dass die Arbeit dieser Leute nur so wenig wert wäre, es geht einzig und allein darum die Gewinne des Großkapitals zu vergrößern. Fast jeder Euro den Frau von Klatten und ihre Mittäter einnehmen, kommt aus den Taschen jener die sich arm arbeiten.
Wer für seine Arbeit nicht anständig entlohnt wird, der kann natürlich auch nicht zur Stärkung der sozialen Sicherungssystem beitragen. Deshalb ist diese Entlohnung unanständig gegenüber der ganzen Gesellschaft. Ein Mindestlohn von 10,50 Euro könnte das ändern, ohne die Wirtschaftskraft Deutschland zu beschädigen, wenn man davon absieht, dass wir dann vielleicht keine Luftballons nach China exportieren können. Ein Mindestlohn würde auch helfen die sozialen Sicherungssystem wie die solidarische Krankenkassen zu stärken.
Aber genau das will die Hornissenkoalition um Merkel und Westerwelle nicht. Sie wollen das die Arbeitnehmer zu chinesischen Löhnen bei deutschen Kosten arbeiten. Ein Unding. Gleichzeitig sprechen sie ständig von einem Fachkräftemangel und wollen um auch die Löhne von Arbeitnehmern mit Studienabschluss auf maximal 30.000 Euro pro Jahr zu drücken, neue Gastarbeiter. Sie wollen lieber Inder, als Deutsche. Aber die Inder haben ihnen den Stinkefinger gezeigt und sind für die jämmerlichen Löhne gar nicht erst angetreten. Gleichzeitig wandern immer mehr deutsche Facharbeiter aus oder arbeiten im Ausland, wo sie für anständige Arbeit auch anständiges Geld bekommen.

Quelle und Weiterlesen: DUCKHOME

Keine Kommentare: